Der Friedhofsverein Ihorst-Ihausen stellt sich vor
Geschichte:
In den ersten Jahren der Besiedlungen bestatteten die Ihauser ihre Toten in Westerstede. Damals erwachte der Wunsch nach einem eigenen Friedhof, weil der Weg zu Beerdigungen, die anschließende Grabpflege und das Besuchen der Gräber doch als sehr weit empfunden wurden.
1912 hatte der L.K.F. der Kirchengemeinde Westerstede am Ihorster Weg eine Parzelle zur Friedhofsanlage zur Verfügung gestellt, die jedoch aus zwei Gründen ungenutzt blieb: Ihausen war noch zu wenig besiedelt und die Siedler hatten keine Zeit, einen Friedhof herzurichten. Das Land war für diesen Zweck nicht geeignet und musste erst planiert und entwässert werden!
Einige Jahre später tauchte das Vorhaben, einen Friedhof zu errichten, wieder auf. Der Hüllsteder Georg Heidkroß bot eine gleichgroße Sandparzelle als Austausch für die Friedhofsparzelle an. Diese Parzelle war bestens geeignet, einen Friedhof darauf zu errichten. Die Auflassung erfolgte am 20.03.1922.
Ihauser und Ihorster führten die notwendigen Erdarbeiten durch und bekamen dafür, je nach geleisteter Arbeit, eine Anzahl von Eigentumsgräbern zugewiesen. Im März 1923 war alles fertig und es konnten die ersten Grabstellen ausgegeben werden. Weil die Belange verwaltet werden mussten, wie z.B. Grabstellen zu verteilen, Beiträge zu erheben, u.s.w., wurde mit Zustimmung der Kirchengemeinde Westerstede der Friedhofsverein Ihorst-Ihausen e.V. gegründet!
Die erste Beerdigung fand am 15.03.1923 statt
Im Januar 1924 kam der Wunsch nach einer eigenen Friedhofskapelle auf (die Kirche in Ihausen wurde erst 10 Jahre später errichtet!), der Friedhofsverein sammelte von den Siedlern Spenden für die Kapelle. 1925 wurde mit dem Bau begonnen, die Ihauser und Ihorster brachten auch hier wieder viel Eigenleistung ein. Am 10.01.1926 weihte Pastor Chemnitz aus Westerstede die Kapelle ein. Die Kapelle wurde unter dem Spruch Offb. 2, Vers 10 geweiht.
Gleichzeitig wurde auch der im Krieg 1914/1918 aus Ihausen und Ihorst Gefallenen gedacht. Tischlermeister Ansey hatte ihre Namen in eine massive Tafel geschnitzt, diese Tafel bekam einen Platz in der Friedhofskapelle. Aus dieser ersten Gefallenenehrung auf dem Friedhof hat sich der schöne Brauch entwickelt, jährlich am Volkstrauertag dort eine Andacht zu halten. Die Kranzniederlegungen findet heute nicht mehr auf dem Friedhof statt, sondern an den Gedenksteinen in Ihorst und Ihausen.
Im Laufe der Zeit wurde der Friedhof ausgebaut, ein Parkplatz wurde errichtet, eine Hecke wurde angepflanzt, Wege wurden gezogen und dass alles in Eigenleistung der der Bewohner von Ihorst/Ihausen und später auch Hollriedern und Bewohner aus Westerloyerfeld.
Der Friedhof ist unabhängig von Konfessionen und Kirchenzugehörigkeiten. Deshalb kann der Friedhofsverein und seine Mitglieder selbst entscheiden, wer seine letzte Ruhe auf dem Friedhof findet und zu welchen Bedingungen! Zurzeit können Erdgräber gemietet werden zu einem Jahresbeitrag oder auch Urnengräber gekauft werden. Und weil auch ein Friedhof sich der Zeit anpassen muss, wird im November 2024 mit dem Anbau eines Friedwaldes begonnen. Wie es die Tradition hergibt, werden auch die Bäume des Waldes in Eigenleistung gepflanzt. Zu späterer Zeit wird noch eine Andachtsstelle und Bänke zum Verweilen errichtet.
So wurde, ist und bleibt der Friedhof Ihorst-Ihausen auch heute noch das, was seine Gründer sich gewünscht hatten: Einen Ort der Stille, an dem die Toten ruhen können und wo die Lebenden in Achtung, Liebe und Dankbarkeit stille Zwiegespräche mit ihren verstorbenen Angehörigen halten können.
(Quelle: Stadtarchiv Westerstede)
Kontakt
Tanja Stubben
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